Ein Schloß am See, mein König, bauen Sie ein Schloß am See!
Ein Architekt flüsterte und flehte, setzte so dem neuen König einen Floh ins Ohr und bewahrte damit das Schloß Sanssouci vor einem kompletten Umbau. Schaffen Sie etwas Neues, nutzen Sie die Lage am Wasser! Der König war bei seiner Eitelkeit gepackt, dann überzeugt, der Architekt erleichtert, das Marmorpalais wurde gebaut – es entstand preußischer Frühklassizismus mit schlesischem Marmor und hollandroten Mauersteinen. Umgeben vom Neuen Garten, in dem Kühe weideten und Seine Majestät sich mit frischer Milch stärkte…
Mehr als einhundert Jahre später, während des Ersten Weltkrieges, entstand in diesem Park das 51. und letzte Schloß der Hohenzollern: Cecilienhof, benannt nach der Gemahlin des letzten Kronprinzens von Preußen. 1945 fand in diesem Haus die Potsdamer Konferenz statt, am nördlichen Parkrand mauerten sich die Russen bis 1994 in der „Verbotenen Stadt“ ein, und ab 1961 lag der Park im Schatten der Grenzanlagen zu Berlin.
Laß uns eine Runde um den See gehen, sagen die Potsdamer heute, oder: Kommst Du mit Baden an den Hasengraben? Und wenn der Winter den Heiligen See fest zufriert: Hol die Schlittschuhe raus, wir treffen uns auf einen Glühwein auf dem See.