Die Marktfrau, bei der ich gerade einkaufen möchte, ruft einer anderen Marktfrau zu:
„Du, Manuela, ick jlobe, morgen brauchen wir jarnich zu kommen!“
„Watten, iss wegen der scheiß Nazis, oder wat?“
„Ja, hier die Kundin sacht, morjen ist allet dicht!“
„Ja!“ sagt eine Kundin neben mir, die gerade Äpfel auswählt: „Deswegen komme ich heute! Die Polizei warnt davor, morgen in die Innenstadt zu kommen.“
„Hörste?!“
„Watt?“
„Na die Kundin sacht, die Polizei sacht, morjen sollse nich kommen!“
„Wenn jeht dit denn los?“
„Wann geht das denn los, wissen Sie das?“
Meine Marktfrau hat auf Hochdeutsch umgeschaltet, als sie mich fragt. Ich sage ihr, daß ich das leider nicht wüßte. Aber das ich auch ab um zehn eine Stadtrundfahrt hätte und auch durch die Stadt müsse.
„Sie weeß et och nich!“ ruft meine Marktfrau Manuela zu.
„Aber wissen Sie,“ jetzt wieder zu mir, „wir müssen ja so früh hier sein, da kommt man wohl noch durch, oder?!“
„Wat haste jesacht?“ ruft Manuela.
„Na, det die scheiß Nazis wahrscheinlich später uffstehn als wir. Und wir darum noch durchkomm‘ morjens. Denk ick.“
„Und raus?“
„Ick weeß et doch och nich,“ meine Marktfrau zuckt resigniert mit den Schultern, „diese scheiß Nazis, dit iss nich jut für’s Jeschäft und für nüscht!“