Kaum hat es begonnen das Jahr, in dem der 300. Geburtstag Friedrichs II. begangen wird, haben die ersten Leute schon die Nase voll davon – verzeihen Sie mir die etwas rüde Wortwahl. Andere wiederum werden gar nicht genug bekommen können; und von denen wird Potsdam in diesem Jahr profitieren, das ist so klar wie die scharf gewürzte Brühe, die der Mann, um den es geht, angeblich allmorgendlich zu sich zu nehmen pflegte. Und zwar in aller Herrgottsfrühe – die Brühe!
Bücher, Ausstellungen, Diskussionsrunden, Lesungen, Konzerte, Konzerte, Konzerte, ein Musical (natürlich!), Kranzniederlegungen, Gegendemonstrationen, Kalender und unzählige Devotionalien sind Teil der großen Maschine Eventkultur, die ab der nächsten Woche – am 24. Januar 1712 wurde Friedrich II. geboren – durch Potsdam fährt und meine Gäste dazu bringt, sich historisch gewandete Flötenspieler zu wünschen, die sie bei einem Rundgang durch den Park seiner Majestät begleiten; zwischen Kaffeetrinken und Abendprogramm…
Ihnen allen lege ich mein Mantra ans Herz, daß ich mir für dieses Jahr des großen Wassermanns formuliert habe: Der König ist tot. Möge er in Frieden sans souci sein!