Meine Saison hat damit begonnen, daß ich gerade wieder einmal zukünftige Stadtführer im Auftrag der IHK unterrichtet habe – das ist anstrengend und eine Freude wie immer. Dieses Mal war die Gruppe wohl so bunt wie noch nie in jeder möglichen Hinsicht.
Natürlich ist es schwer, ein Testat auf Deutsch machen zu müssen, wenn Deutsch nicht die Muttersprache ist. Aber in den meisten Fällen wird das von den Leuten durch viel Charme und Engagement ausgeglichen. Das Wichtigste ist, ihnen die Angst zu nehmen; niemand von uns erreicht das Bestmögliche unter Angst.
Allerdings sind wir als Stadtführer fast immer in einer Art Prüfungssituation, weil wir bei unserer Arbeit jedesmal auf uns noch nicht bekannte Menschen treffen. (Stammkunden sind die Ausnahme, in diesem Beruf aber eben selten.) Dazu braucht es ein grundlegendes Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und ein gesundes Selbstbewußtsein. Und das kann man nicht herbeibeten oder -zwingen mit Tschaka-Tschaka-Rufen oder sonstigem Hokuspokus.
Wenn ich zurückdenke an meine eigenen Lehrer – in der Schule, im Studium und bei Weiterbildungen -, dann ist es immer die Persönlichkeit des Lehrers und seine Haltung zu seinen Schülern gewesen, die den entscheidenden Unterschied gemacht hat. Vielleicht ist es so einfach: Man muß die Menschen mögen.