Potsdam war seit dem Beginn des 18. Jahrhunderts Garnisonstadt Preußens, beschlossen und mit einer enorm großen Stadterweiterung ermöglicht durch Friedrich Wilhelm I., den „Soldatenkönig“. Potsdam blieb auch nach dem Ende der Monarchie eine Stadt des Militärs, besonders viele Soldaten gab es dann wieder zu DDR-Zeiten in der Stadt: sowjetische Streitkräfte und natürlich die Angehörigen der NVA. Soldaten in Uniform gehörten zum Stadtbild, daran habe ich lebhafte Erinnerungen. Kasernenstandorte gab es nicht nur am Stadtrand, sondern z.B. auch rechts und links der Berliner Straße; und ab und zu rollten auch einmal Panzer durch die Straßen.
Seit 2005 befindet sich das Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Geltow bei Potsdam; die Fregatte „Brandenburg“ pflegt eine enge Partnerschaft mit dem Landtag, und es sind auch regelmäßig Soldaten anderer Länder in Uniform im Stadtbild zu sehen, besonders häufig natürlich am Schloß Sanssouci und Schloß Cecilienhof.
Offenbar war aber jemandem der Anblick einer Gruppe Bundeswehrsoldaten, die über die Lange Brücke liefen und dazu auch noch eine deutsche Fahne mit sich führten, derart fremd oder bedrohlich oder lästig, daß er oder sie die Polizei rief, welche pflichtschuldig anrückte. Ja, Sie haben richtig gelesen – jemand hat die Polizei gerufen, weil deutsche Soldaten in Uniform durch Potsdam „marschierten“. Also richtigerweise wanderten sie, übrigens als Training für eine Veranstaltung in den Niederlanden. Das ganze wurde von der MAZ berichtet, u.a. in diesem Artikel, in dem es auch um die vielen Reaktionen auf diesen „Zwischenfall“ geht.