Während unseres Spaziergangs durch die Potsdamer Innenstadt baten meine Gäste heute, kurz einen Blick in die katholische Kirche St. Peter und Paul werfen zu dürfen. Ja, natürlich!
Als wir nach wenigen Minuten wieder vor die Tür traten, waren der Bereich vor der Kirche sowie Gehweg und Straße schon überflutet; und es wurde immer mehr Wasser! Ein Tempelwächter mußte mit uns um die Kirche herumlaufen und an der Rückseite des Geländes eine Pforte aufschließen, damit wir trockenen Fußes weitergehen konnten.
In dem kurzen Moment, als wir in der Kirche waren, gab es einen Wasserrohrbruch auf der Straße Am Bassin (sic!). Der Asphalt der Fahrbahn wölbte sich nach oben, als würde ein Wal auftauchen… Das erste Polizeiauto war schon vor Ort, und auch ein Auto der Wasserversorgung. Meine Gäste fanden das alles sehr aufregend und machten Fotos, meinten aber auch, es wäre doch nicht nötig gewesen, soviel Aufwand zu betreiben – die Stadtführung wäre auch ohne Rohrbruch spannend genug…
Angesichts des vielen Sandes, der von den Wassermassen herausgespült wurde, dachte ich noch, man sollte vielleicht zuerst die parkenden Autos aus der Zone herausholen –
als ich nach dem Ende der Stadtführung wieder am Ort des Geschehens vorbeikam, um mein Fahrrad zu holen, war es geschehen: ein Auto war zur Seite gekippt und in die unterspülte Straße eingesunken.
In diesem Moment traf ich eine frühere Stadtführerschülerin von mir, die mit einer kleinen Gruppe an der Absperrung stand und die Szene betrachtete. Ich begrüßte meine Kollegin und ihre Gäste und wir beide lachten: Hier wird einem etwas geboten! Und dann erzählte meine Kollegin, was ihr von meinem Unterricht besonders in Erinnerung geblieben war: Ich hätte immer gesagt, das Wichtigste sei, niemals zu langweilen!
Und ihre Gäste meinten, soviel Aufwand wäre doch nun aber nicht nötig gewesen…
PS vom 15.6.:
Das hätte alles noch viel schlimmer kommen können!