Liebe Potsdamer, Ihr habt da was vergessen! Ihr alle, die Alteingesessenen, die Hinzugekommenen, die hier Geborenen und die Zurückgekommenen, Ihr habt eine der schönsten Nächte der Stadtgeschichte vergessen. Und diese Nacht begann an einem regnerischen Novemberabend um 18.00 Uhr – und ja, ich meine die Nacht vor genau 26 Jahren, als um 18.00 Uhr ein Grenzsoldat die Tür zum Todesstreifen öffnete und mit seinen Worten „Na, nun jehn’Se schon!“ die Glienicker Brücke wieder eine wirkliche Brücke über die Havel wurde; gebaut, um Potsdam und Berlin zu verbinden und nicht zu trennen.
Nun waren damals vor 26 Jahren um 18.00 Uhr nur eine Handvoll Leute dort an der Brücke; die Menschenmassen brauchten noch weitere anderthalb Stunden, um sich auf den Weg zur Brücke und nach Berlin zu machen. Also hatte ich heute um 18.00 Uhr auch keine hunderte oder tausende Potsdamer an der Glienicker Brücke erwartet, zumal es ja auch kein „rundes“ Jubiläum ist wie im letzten Jahr.
Wieviele heute dort waren, um sich an die Maueröffnung zu erinnern, die in Potsdam eben eine Brückenöffnung war?
Niemand. Niemand außer mir.