Wenn das in vino ruft, dann komme ich. Und besonders gern, wenn es darum geht, beim gestrigen 20jährigen Jubiläumsfest zu helfen und Wein auszuschenken. Ich bin dort Stammkundin, und vor einigen Jahren, als es Personalnotstand gab, habe ich für etwas mehr als ein Jahr auch mal die Tresenseite gewechselt und dort Weine und andere Köstlichkeiten verkauft. Also helfe ich gern, zumal auch klar ist, daß ich dort jede Menge Leute kennen werde – und denen kann man ja mal zu einem ordentlichen Glas Wein verhelfen.
Auf den Ansturm auf unsere Weinausschank-Station war ich allerdings in dieser Form nicht vorbereitet – aber, was hilft’s?! Wird eben Wein im Akkord ausgeschenkt! Als ich irgendwann einmal den Blick hob und in die Runde sah – vorher hatte ich keine Zeit dafür, etwas anderes anzusehen als Weinflaschen, Gläser und durstige Gäste -, waren da bestimmt 500 Leute, die eine wirkliche tolle Fete feierten. Wein, Weib und Gesang! Und Männer waren auch dabei, isklar.
Meine Freundin, die es sich als Gast gut gehen ließ, erzählte mir am nächsten Tag, daß sie einmal an einem Stehtisch von anderen Leuten hörte, wie diese mich erkannten: Das ist doch die Stadtführerin! Und sie so, nie verlegen um eine gute Antwort: Ja, heute in ihrer Rolle als Comic-Figur!
Ich gebe zu, das ist eine treffende Bezeichnung für die Art von Eindruck, die ich an diesem Abend gemacht haben muß: Gläser füllen, Leute anlächeln, Gläser füllen, Leute anlächeln usw. usf. Zwischendurch auch mal sehr nette (!) Männer darauf hinweisen, daß ich glücklich verheiratet bin…
Aber die Rampensau am Tresen ist nur so gut, wie die Logistik, die sich hinter ihr abspielt. Also bedanke ich mich bei den rückwärtigen Diensten für die tolle Arbeit und dafür, daß sie den Befehlston, mit dem ich Nachschub an Gläsern und Flaschen orderte, nicht in den falschen Hals bekommen haben – Danke! Mit Euch immer gern!