Am letzten Sonnabend führte ich eine Familie durch die Innenstadt, zu der auch – wie sich herausstellte – eine der Restauratorinnen gehörte, die an der Restaurierung der Patronatsfiguren an der katholischen Kirche St. Peter und Paul beteiligt war. Und natürlich mußte unser Spaziergang dort beginnen, und natürlich mußte die Restauratorin selbst etwas zu ihrer gelungenen Arbeit erzählen.
Als sie begann, stand sie einfach im Kreis ihrer Familie, tat dann zwei Schritte nach vorn, guckte selbst hoch zu den Figuren und begann zu sprechen. In diesem Moment mußte ich sie kurz unterbrechen, nahm sie an den Schultern, drehte sie mit dem Rücken zur Kirche und damit mit dem Gesicht zu ihren Leuten: Stadtführer stehen nämlich mit dem Rücken zum Objekt! Und gucken ihr Publikum an! Und so ging es dann auch besser.
Dann übernahm ich und erzählte etwas über den schwierigen Baugrund hier im Bassinplatz – da wurde ich von einer resoluten Frau aus der Gruppe unterbrochen: Sie stehen falsch! Sie müssen mit dem Rücken zum Objekt stehen! Großes Gelächter auf meine Kosten, welches ich mir tatsächlich verdient hatte! Sehr nette und extrem auffassungsbegabte Gäste – so soll es sein.