Neben meiner Arbeit als Stadtführerin bin ich auch als Mitglied des Fördervereins des Potsdam-Museums der Stadtgeschichte eng verbunden, wie man so sagt. Und schon, bevor ich selbst einen Garten hatte, habe ich mich immer für Karl Foerster interessiert, den Staudenzüchter, Philosophen und Schriftsteller aus Potsdam-Bornim.
Foersters eigener Garten in Bornim steht das ganze Jahr über Besuchern eintrittsfrei offen, ebenso wie die Freundschaftsinsel, die er mitgestaltet hat. Die Freundschaftsinsel hat einen eigenen Verein, die „Freunde der Freundschaftsinsel“ – was für ein schöner Name! Beide Vereine haben nun gestern den 138. Geburtstag Karl Foersters gemeinsam begangen; am Abend gab es eine Lesung aus Privatbriefen und verschiedenen Büchern von Foerster, die mein Verein im letzten Jahr für den Bestand des Potsdam-Museums erwerben konnte.
Ein wunderbarer Abend! Und ein Privileg, Menschen zu treffen, die Karl Foerster noch selbst kannten und mit ihm auch gearbeitet haben – ein Abend lebendiger Stadtgeschichte. Beide Potsdamer Zeitungen haben darüber geschrieben; wenn es Sie interessiert, lesen Sie hier nach: Artikel der MAZ, Artikel der PNN.
Der von Foerster so geliebte Rittersporn in seinem Garten im Juni.
„Viele Rittersporne sind so mächtig in ihrem Blau, daß der schönste blaue Himmel über der glühenden blauen Reinheit dieser schillernden, kaum noch irdischen Gebilde überraschend matt scheinen kann. Ihre Wirkung verankert sich tief in unserem Sommerglück; es ist, als ob ein neuer Funke zwischen Himmel und Erde überspränge.“
Karl Foerster
aus: Warnung und Ermutigung. Union Verlag Berlin 1959