Es ist, ich muß es leider sagen, immer das selbe im Winter. Mittlerweile komme ich mir immer öfter vor wie ein Mensch des 19. Jahrhunderts, als man noch wußte, wie man sich bei Kälte anziehen muß, damit man nicht an Unterkühlung durch Torheit stirbt. Verzeihung, aber ich muß es leider so sagen.
Wer bei durch eisigen Wind gefühlten minus 25 Grad ohne Kopfbedeckung auftaucht und glaubt, er könne so auch nur eine halbe Stunde Stadtführung durchhalten, der irrt. Und sie irrt auch. Wer Winterstiefel kauft, die meinetwegen mit gewachsenem Lammfell gefüttert sind, deren Sohlenstärke aber geschätzte drei Millimeter beträgt, der hat sein Geld zum Fenster rausgeworfen. (Es sei denn, er oder sie leben in Norwegen, wo es in manchen Städten beheizte Bürgersteige gibt!)
Denn ja, der Boden, auf dem wir stehen – und man steht oft bei einer Stadtführung, besonders in großen Gruppen, zu denen ich nicht im Gehen sprechen kann – ist kalt! Man glaubt es kaum! Und eisiger Wind macht die Ohren erst rot, dann beginnen sie zu schmerzen und ja, wenn es ganz schlimm kommt, dann können Ohren abbrechen. Ohren haben da so eine Sollbruchstelle, wissen Sie?!
Bitte, sagen Sie mir, wie man erwachsenen Menschen beibringen kann, sich richtig anzuziehen! Ich für meinen Teil bin ratlos!