Ja, genau! In Potsdam, Landeshauptstadt von Brandenburg. Die Stadt, in der der deutsche Film das klischeebehaftete Laufen gelernt hat. Die Quellen streiten, ob es nun das Jahr 1911 oder 1912 ist, welches als Geburtstag zu feiern wäre. Wie auch immer, es war in Potsdam. Nicht in Berlin.
Auf der heutigen Bambi-Verleihung, die ja dieses Jahr schon zum zweiten Mal in der Potsdamer Metropolis-Halle stattfindet, begrüßte Sarah Jessica Parker zuerst den Veranstalter Herrn Burda (wie es sein soll, auch seine Gemahlin blieb nicht unerwähnt), danach den Ministerpräsidenten des Landes Brandenburg (immernoch alles ganz in Ordnung) und dann den Regierenden Bürgermeister von Berlin. Ähm. Ja. Ganz toll.
Bitte verstehen Sie mich recht: Nix gegen Sarah Jessica Parker. Sie muß es nicht besser wissen. Oder machen. Aber hier die Fakten/der Bürgerstolz: Das Bambi ist in Potsdam. Potsdam ist nicht Berlin. Potsdam ist: Potsdam. Babelsberg gehört seit 1939 zu Potsdam. Babelsberg ist nicht Berlin. Babelsberg wurde 1938 aus Nowawes, Neuendorf, Neubabelsberg, Klein Glienicke und wohl auch Drewitz zu Babelsberg zusammengeführt. Ein Jahr später kam Babelsberg nach Potsdam. Und zwar um zu verhindern, daß Potsdam nach Berlin eingemeindet wird.
Ich bin mir aber sicher, daß der Oberbürgermeister von Potsdam heute abend schon längst und direkt im Anschluß an diese mißglückte Begrüßung zum Telefon gegriffen, die Mobiltelefonnummer seines Parteifreundes Wowereit gewählt hat und seinem Kollegen auf die Mobilbox sprach: Babelsberg, die Metropolis-Halle, „das älteste Filmstudio Deutschlands“ und der/das Bambi gehören uns, den Potsdamern. Und das ist auch gut so.