Für die Gartenliebhaber/innen unter Ihnen wäre Mitte Mai eine gute Gelegenheit, Potsdam zu besuchen: Am Wochenende des 17. und 18. Mai 2008 findet die diesjährige Frühjahrsaktion der „Offenen Gärten“ statt.
Potsdam bietet nämlich neben drei historischen Parks, die alle zum Weltkulturerbe gehören, noch andere öffentliche und eben auch private Gartenschätze. Wallfahrtsort für alle Staudenliebhaber ist natürlich der private Garten Karl Foersters (mit angeschlossener Staudengärtnerei). Der Garten um das Wohnhaus, in dem heute die Tochter Foersters lebt und sich um den Erhalt der wunderbaren Anlage kümmert, ist ganzjährig und täglich für Besucher geöffnet. Nur ein sehr kleiner Gartenteil bittet darum, als privat respektiert zu werden. Es wird dort auch kein Eintritt erhoben, aber ich muß sagen, daß ich mir dort eine Spendenbox sehr gut vorstellen könnte.
Karl Foerster hat auch der Freundschaftsinsel in der Potsdamer Havel seinen Stempel aufgedrückt: Hier entstand ein Schau- und Sichtungsgarten für Stauden, der heute von einem Team unter Leitung des sehr engagierten Inselgärtners Jörg Näthe gepflegt wird. Die Insel ist ein wunderbarer Ort, der leider von vielen Potsdam-Besuchern ignoriert wird.
Foersters Ideen und auch die Einflüsse seiner Schüler haben in vielen Privatgärten der Stadt Spuren hinterlassen, und davon kann man sich bei den „Offenen Gärten“ und garantiert freundlichen Gastgebern überzeugen. Mehr Informationen dazu gibt es zu gegebener Zeit bei der Urania Potsdam.
Und wenn man auf gärtnerischen Pfaden durch Potsdam wandelt, sollte man auch die Alexandrowka nicht vergessen, denn kein geringerer als Peter Joseph Lenné hat hier eines der wenigen Gartendenkmale Europas angelegt, das ausschließlich mit Obstgehölzen gestaltet ist. Nun werden zwar die meisten der Alexandrowka-Grundstücke von Privatmenschen bewohnt, deren Privatsphäre man auch respektieren sollte, aber über die niedrigen Hecken hinweg hat man doch einen schönen Einblick in die Gärten. Außerdem kann man im Garten der russischen Teestube sitzen, das Museum und damit auch das dazugehörige Grundstück besuchen oder einen Abstecher in den Hofladen von Anja Rohwerder machen. Sie ist auch immer zu einem freundlichen Plausch über ihre Roten Sternrenetten oder Kaiser-Wilhelm-Äpfel bereit…